01.10.2012

Das böse Mädchen - Mario Vargas Llosa

Dieses Buch wurde mir empfohlen und stand dann auf meine Wunschliste bis es in der Bibliothek frei war. Es dauerte fast 150 Seiten um in die Geschichte reinzukommen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso Ricardo nicht merkt, wie lächerlich er sich macht, wie sehr Lilly (die ihren Vorname aber immer ändert) ihn ausnutzt. Öfter dachte ich an eine ähnliche Geschichte "Liebesleben", die ich vor kurzem gelesen hatte und dich auch um eine Obsession handelte.

Und dann geschah was ich nicht gedacht hätte, das Buch fing an mich zu interessieren. Und sogar so sehr, dass ich lies und lies und lies:-) Trotzdem finde ich schade, dass die politische südamerikanische Situation im Laufe des Buches weniger und weniger erwähnt wurde...

Ricardo verliebt sich in seinen jungen Jahren in Lima in Lilly, die leider eine kleine Lügerin ist und plötzlich aus seinem Leben verschwindet. Jahre später treffen sich ihre Wege in Paris wieder. Paris, die Stadt wo Ricardo lebt, die Stadt von der er immer geträumt hat. Beide fangen sich heimlich zu treffen, Ricardo schwört ihr immer wieder dass er sie liebt und jedes Mal lacht sie ihn aus und sagt ihm, sie wird sich nicht in einem armen Teufel verlieben, sie möchte reich werden. Sie verhält sich sehr zurückhaltend und je mehr sehnt er sich nach ihr. Natürlich verschwindet sie wieder, bis er durch einen Zufall erfährt, dass sie im Japan lebt und einen anderen Name trägt. Trotz ihrem unmöglichen Verhalten fliegt er hin, lernt ihren Geliebter kennen, trifft sie heimlich bis ein Ereignis passiert, das ihn sehr verletzt und wie ein Elektroschock wirkt. 2 Jahre lang wird er jeden Kontakt zu ihr vermeiden bis sie wieder in Paris auftaucht und seine Hilfe dringend braucht. Sein Herz hat nie aufgehört sie zu lieben aber wird diese Liebe dieses Mal ein gutes Ende haben? Oder wird Lilly sich wieder wie ein egoistisches Kind verhalten?

Was mich in solchen Liebesgeschichten immer wundert ist wie wenig Stolz man haben kann, wenn man liebt. Dass man so schnell Verletzungen vergessen kann, dass man immer wieder hofft, dass sich doch alles positiv entwickeln wird...Deswegen hat mich die Geschichte am Anfang nicht gepackt, weil ich Ricardo so unmännlich fand und dachte: "Selbstschuld". Bis Lilly auftauchte und seine Hilfe brauchte...

Es ist ein Buch, das zeigt wie weit man aus Liebe gehen kann, und wie tief eine Bindung sein kann. Dass Ricardos und Lillys Wege sich nie richtig trennen, ist kein Zufalle, sondern Schicksal...

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